4.8. und 5.8.
Über diese beiden Tage gibt es nicht viel zu berichten, weil wir sie in der Sonne liegend bei ~25°C am mitten in den Fels eingebrachten Pool des Campingplatzes verbringen! Es ist herrlichstes Sommerwetter und wir freuen uns des Lebens, dass wir unseren Urlaub in Norwegen verbringen! Morgen geht’s weiter über Röros nach Trondheim! Wir freuen uns schon!
 
Anmerkung: eine Sache ist heute (am 5.8.) doch noch erwähnenswert. Gegen 10.30 h versuchte ein als putziges, süßes Eichhörnchen getarnter Kampfspatz unser Zelt zu infiltrieren. Es gelang dem Eindringling bis in die Mitte unseres Vorzeltes vorzudringen. Bevor der im Übrigen äußerst glaubwürdig getarnte Kampfspatz sich das Fell von den Rippen ziehen konnte und der Defäkation freien Lauf lassen konnte, gelang es uns (denen die schreckliche Erinnerung an die Folgen des Eindringens der letzten Kampfspatz-Triade noch allzu tief in den Knochen saß) allerdings den Eindringling durch lautes Gebrüll zu vertreiben. Puh, das ging gerade nochmal gut!
 
6.8.
Und weiter geht’s nach Röros, eine alte Bergwerkstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, weil sie so vollständig und ursprünglich erhalten ist! Wir sind gespannt! Es sind einige Kilometer (ca. 450), die wir heute zurücklegen wollen, darum heißt es gegen 8 h aufstehen, schnell frühstücken und das Zelt zusammenpacken! Gegen 10 h sind wir dann prompt auch schon unterwegs und das mal wieder bei unglaublichen Wetter! Strahlend blauer Himmel und 27 °C! Fast einen Tick zu warm ;-) zum Autofahren! Heute ist Sonntag, was ja eigentlich ganz schön ist, aber uns nervt es ein bisschen, weil wir dringend Wasser bräuchten (um dieses Wetter zu genießen) und weit und breit kein Supermarkt zu finden ist, der sonntags geöffnet hat. Wir lassen uns davon die Laune aber nicht verderben und fahren einfach mal los. Die Fahrt von Nordberg über Lom nach Otta und dann weiter über Hjerkinn nach Röros zieht sich etwas in die Länge, ist aber landschaftlich wunderschön! Vor allem hochgelegene Fjelllandschaft vor Röros beeindruckt uns sehr!

Die berühmte Stabkirche in Lom

In Röros angekommen (so gegen 14.45 h) freuen wir uns als allererstes darüber, dass es hier Menschen gibt, die an durstige Camping-Tourer denken und deshalb ihren Supermarkt auch sonntags geöffnet haben! Wir kaufen erstmal ein und schauen uns dann bei brütender Hitze das Städtchen an, das echt sehenswert ist! Die alten Siedlungen der Bergleute sind noch gut erhalten und es ist beeindruckend zu sehen, wie die früher gelebt haben!

Die alte Kupfergewinnungsanlage 

Die Hütten der Bergleute, die offensichtlich etwas kleiner waren.

Das Zentrum Röros ist mit seinen bunten Holzhäuschen zwar auch schnuckelig, allerdings ziemlich touristisch und so steigen wir dann auch gerne wieder ins Auto ein und fahren weiter Richtung Trondheim, unserem heutigen Übernachtungsziel. Wir kommen gegen 18 h in Trondheim an und beschließen unser Zelt…
- im Übrigen ein geräumiges zweigeteiltes Zelt (Base Dome III von VauDe), in dem man auch gut mit 4 Personen übernachten könnte à wir nutzen den einen Teil allerdings bequem als Stauraum à es dauert zwar immer ein klein wenig, bis das Zelt steht, die Zeit lohnt sich aber, denn gerade bei Nieselregen ist es superangenehm auch noch einen Raum zu haben in dem man mal hinstehen kann (zumindest kann ich das mit meinen 1,68 m, Markus muss mit seinen 1,90 m seinen Kopf einziehen. ;-))  und nicht nur auf allen Vieren durch ein Zelt zu krabbeln - nun aber weiter im Text …
etwas östlich von Trondheim am Fjord aufzuschlagen. Der von uns ausgewählte Campingplatz (Storsand Camping) ist eigentlich ganz nett, allerdings der teuerste den wir bis jetzt hatten. Die Übernachtung kostet 170 Kronen und 3 Min. duschen (die sich allerdings als gefühlte 2 Min. herausstellten) nochmal 10 Kronen!!! Wir nehmen das in Kauf, weil man im Fjord baden kann und man von dem Platz gemütlich Trondheim besichtigen kann, was wir morgen vorhaben.
Wir bauen also unser Zelt auf und kochen uns Spaghetti mit Pesto und unterhalten uns gerade ganz nett, als auf einmal ein verrückter Holländer vom Wohnmobil gegenüber bei uns am Tisch steht und uns einlädt seinen mitgebrachten spanischen Wein zu probieren. Wir sagen – angesichts unserer sich dem Ende neigenden Weinvorräte – nicht nein und trinken mit dem Holländer! Es stellt sich heraus – wie könnte es für einen Holländer anders sein -, dass er mit Wohnmobilen handelt und er zeigt uns sein 8,50 m langes Luxusexemplar von innen! Weil wir immer weiter Wein bekommen hören wir uns gerne ein paar seiner Geschichtchen an und verbringen schließlich einen feuchtfröhlichen Abend mit dem Holländer, seiner deutschen Freundin und seinem mitgebrachten Weinvorrat! Und es passt ne Menge Wein in ein 8,50 m langes Wohnmobil ;-). Irgendwann beschweren sich die deutschen Nachbarn nebenan, dass es auch noch Leute gäbe, die schlafen wollen und es angesichts unserer Gesprächslautstärke aber nicht könnten und so beschließen wir, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und glückselig in unser Zelt zu kriechen…