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29.07.07 - Omildstranda
Der Tag beginnt früh. Zumindest für Jan. 3Uhr. Es ist dunkel, kalt und platt. Ja platt, die Luftmatratze ist platt. Mal wieder. Alle 3 Stunden. Hilft nix. Aufstehen, Andi wach machen, Leid klagen, aufpumpen, weiterschlafen. Gegen halb 9 ist es im Zelt nicht mehr auszuhalten. Die Sonne! Der Wettergott hatte wohl vor dem Zelt ausgeharrt und pünktlich die Sonne angeknipst. Perfekt. Wir gehen uns waschen und erfreuen uns ob des freien Tages der uns bevorstehen sollte. Wir schlendern nach der allmorgendlichen Waschung über den Platz und entdecken zu unserem erstaunen einen platzeigenen Supermarkt der bis 19Uhr geöffnet hat. Luxus.

Die Sonne lacht am letzten Tag...

Kurz zuvor haben wir unsere Kühlakkus an der Rezeption abgegeben mit der Frage ob es möglich sei, die bis morgen herunterzukühlen. Wir wollen ja schließlich für die daheim gebliebenen Pølser und Rekesalat mitbringen. Ungekühlt käme das wohl einem Mordanschlag gleich. Der junge Mann an der Rezeption sagte, dass die Kühlmöglichkeit in der Rezeption allerdings ‚not good’ sei. Was das heißt, werden wir heute Abend erfahren, wenn wir die Akkus wieder abholen. Falls sie nicht gefroren, sondern nur gekühlt sind, müssen wir uns auf der Fähre nach einer Kühlmöglichkeit umsehen. Mal schaun. Wie bereits erwähnt, werden wir die Rezeption heute Abend noch einmal besuchen, da wir morgen früh sehr früh den Platz verlassen werden und dann noch niemand da ist. Die Fähre wartet ja nicht. Oder vielleicht doch? ;) Wir wollen es nicht herausfinden.

Norge...

Heute Abend werden wir die letzten beiden Tuborgs und die letzten beiden Nudelpakete verputzten. Auch dieses Mal sind wir wieder erstaunlich gut hingekommen.

Lecker Wetter, lecker Nudeln...

Wir kaufen in dem Supermarkt Beacon – Schinken und schmeißen diesen nach einer Pfannenbehandlung mit einer Scheibe Käse aufs Brot. Köstlich. Darüber hinaus haben wir in dem Supermarkt löslichen Kaffee und einen Liter Milch erstanden. Der Cappucino ist leider schon alle.
Den Ablauf des Tages kann man in ein paar Worten zusammenfassen: Duschen, Sonne, Luftmatratzenoperation, Sonne, kurzer Schauer, Sonne, Kaffee, Sonne, Reisebericht verfassen, Luftmatratze für tot erklären, Sonne, Campingplatzbewerung verfassen, Sonne, kurzer Schauer, Kaffee, Luftmatratze wiederbeleben, Sonne, Auto reinigen, Luftmatratzen Notoperation, Sonne.

Helgeroa am Abend

21:15h
Nach dem Spülen entscheiden wir uns, den wolkenfreien Himmel für Sonnenuntergangfotos zu nutzen. Dazu fahren wir willkürlich an der Küste entlang um eine geeignete „Location“ (wie wir Cool-People sagen) zu finden.
Wir passieren den kleinen Fischerort Helgeroa und machen dort ein paar tolle Fotos. Allerdings ist das nicht genug. Die Sonne ist noch lange nicht untergegangen und so der Knüller ist das Hafenpanorama nun auch nicht.

Helgeroas Hafen

Wir fahren also weiter und folgen einem Schild welches zu einer Bademöglichkeit zeigt. Bademöglichkeit bedeutet Strand, bedeutet Wasser. Perfekt.
Wir parken und laufen den Rest zu Fuß. Der Weg will zunächst nicht enden aber als er endet, endet er äußerst unzufriedenstellend nämlich direkt vor mehreren Häusern die sich offenbar im Privatbesitz befinden und keinen Blick auf das Meer, geschweige denn den Sonnenuntergang zulassen. Wir sind enttäuscht. Das in uns aufkeimende Gefühl der Resignation wird schnell unterdrückt und der Rückweg zum Auto im Laufschritt absolviert. Wir hatten noch ein paar Minuten. Auf geht’s! Wir folgen einem Sehenswürdigkeitenschild mit der Aufschrift: Møle. Was mag das sein ?

An der Mole machen wir atemberaubende Fotos.

Mole bei Stavern

Wir parkten wieder und gingen die letzten Meter zu Fuß. Ein äußerst steiniger Weg führte hinunter zum Meer. Dort bot sich uns ein atemberaubender Anblick. Die Sonne färbte sich just im Moment unserer Ankunft blutrot und das Meer schlug mit imposanten Wellen gegen die steinige Küste. Mitten vor uns ragte ein riesiger Felsen empor an dem sich regelmäßig mit ohrenbetäubendem Lärm die Wellen brachen. Beeindruckend. Wir feierten uns selbst für diese Entdeckung. So hatte sich also Columbus gefühlt. Wir tauften die anderen Fotografen und Spaziergänger Indianer und begannen sofort Fotos zu schießen. Wir wissen nicht mehr genau wie viele es geworden sind denn wir haben uns irgendwann in rage geschossen. Nachdem wir uns mehrfach selbst gratulierten und uns einig waren, dass dies  der krönende Abschluss dieser Tour war, fuhren wir beseelt und sprachlos zurück zum Platz. Wir bezahlten die Miete und nahmen unsere eisgekühlten Coolakkus in Empfang. Was konnte uns jetzt noch aufhalten?
Wir bestaunten die Fotos bei unserem letzten Bier und schliefen anschließend direkt ein. Jan jedoch nur kurz. Um halb 4 forderte die Luxusmatratze mit gefühlten 11Quardratmetern ihren Tribut. Pumpen war angesagt. Aber wen stört das schon? Nach so einem Tag :)