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3. Tag 03.08.05


9h

Pünktlich um 9Uhr legt unser Boot in Bergen an. Es ist am rääägnen, wie der Norweger sagt. Leider. Aber gut. Es wäre uns auch unangenehm in der regenreichsten Stadt Europas bei Sonnenschein zu sein.








Wir entschließen uns, direkt ins Inland zu fahren, da wir ja ohnehin noch mal nach Bergen müssen, wenn die Fähre uns wieder heimbringt. Also erkunden wir Bergen am Ende dieser Reise. Warum auch nicht, schlechteres Wetter als jetzt kann man nicht bekommen.






Wir fahren über Voss Richtung Osten nach Vinje. In Vinje nehmen wir nicht die gut ausgebaute E16 um nach Gudvangen zu gelangen, sondern die Gebirgsstraße RV13, die uns ca. 1100m über NN nach Gudvangen führt. Ein Erlebnis. Es liegt Schnee und regnet auch hin und wieder. In Gudvangen angekommen ist die Wolkendecke aufgerissen. Hin und wieder lugt die Sonne hervor. Wir sind entzückt. Überraschenderweise entdecken wir kurz nach Überquerung des Berggipfels ein Cafe mit Breitband-Internetanschluss! Wir schicken ein paar Freunden einen Gruß und informieren uns bei Kaffee über aktuelle Geschehnisse und die Wetterlage.




Bei der Zollkontrolle in Bergen sind wir übrigens durch gewunken worden. Kein Wunder, wir haben schließlich Urlaub. Eben haben wir eine Infotafel gelesen auf der alle Sehenswürdigkeiten dieser Region aufgezeigt wurden. Es sind eine Menge. Wir entschließen uns einen Sightseeing-Führer zu kaufen. Finden jedoch keinen… Wir suchen weiter….

Jetzt kommen wir zu einer uralten Kirche. Die soll doppelt so alt wie sie selbst sein… *?*

Mal schaun.


16:10h

Wir sind weiter Richtung Osten vorgedrungen. Wir suchen nun einen Campingplatz. Wir haben gerade für 11,40Kronen pro Liter getankt. Ca. 1,50€ !!!!! Wir sind geschockt und wollen schieben. Zum Glück verbraucht der Corsa nicht so viel.




Wir fahren von Sogndal weiter nach Luster. Leider holt und der nach Osten ziehende Regen immer wieder ein. Mal schauen ob wir das Zelt im trockenen aufbauen können. Eine Dusche und warmes Futter wird uns gut tun, aber leider ist nirgends ein Campingplatz in sichtweite. Natürlich gibt es hier genug Plätze, aber wir wollen ja auch einen schönen. ;)



20:50h

Leider ist es uns auf die Schnelle nicht gelungen, den Wagen auf Elektro-Antrieb umzurüsten...So mussten wir in den sauren Apfel beißen und tanken! Unbegreiflich, dass so viele Norweger hier dicke Ami-Schlitten fahren! Vermutlich haben die ihre eigene Ölquelle im Garten...


Wir haben einen schönen Campingplatz in Luster gefunden, Viki-Fjordcamping, mit guter Sicht auf den strahlend grünen Sognefjord und den Feigumfossen! Ersteres ist der schönste und tiefste Fjord Norwegens, zweiteres (...ähm...) ein bildhübscher Wasserfall, nebenbei der höchste Norwegens mit einer Fallhöhe von 218m! Obwohl der Feigumfossen am anderen Ufer des Fjordes sein Unwesen treibt, hört man hier ständig ein leises Grollen. Wir hoffen wenigstens, dass es vom Wasserfall stammt.... 8-|
Neben der unbestreitbar schönen Lage bietet der Campingplatz zu unsere Freude saubere sanitäre Anlagen, die einem während der Verrichtung dringender Geschäfte einen preisverdächtigen Ausblick auf den Fjord gewähren! 6 Minuten Dusche kosten 10Kronen, unser Zelt inkl. 2 Personen und Stromanschluss 120Kronen.
Zum krönenden Abschluss dieses ereignisreichen Tages werden wir heute unser neues Zelt einweihen! Leider hat uns beim Aufbau des Zeltes ein kräftiger Regenschauer erwischt. So sitzen wir 15min später nass bis auf die Knochen aber glücklich in dem geräumigen Zelt. Wir stellen mit Schrecken fest, dass keiner von uns beiden Kleingeld für die Dusche hat! Glücklicherweise hilft uns der nette Campingnachbar und wechselt uns ein paar Münzen.



Nach Dusche und Spaghetti mit Tomatensauce fühlen wir uns wieder einigermaßen zivilisiert. Wir spendieren uns gegenseitig das erste Bier und begutachten (auf den inzwischen ZWEI Laptops, die wir dabei haben) die Beute, die wir heute gemacht haben: ganz genau 200 Fotos! Wir kringeln uns über das hervorragende Foto vom grinsenden Schaf, das Jan gemacht hat.
Nebenbei wärmt der mitgebrachte Heizlüfter unsere Füße, was zwar komisch riecht aber unheimlich gut tut!



Wir beschließen den Abend nach Art der Einheimischen mit Erdnüssen und einem zünftigen Bud Spencer-Film zu beschließen.
Morgen werden wir uns überlegen, ob wir weiterfahren oder einen weiteren Tag hier verbringen werden.